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Kupferpreis im Höhenflug

5 Februar 2016

Welche eine Aufholjagd: Von 4.374 US-Dollar für die Tonne auf knapp 4.700 US-Dollar für die Tonne in zwei Wochen – Kupfer hat eine ordentliche Entwicklung hingelegt. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, als dass die Wirtschaftsdaten alles andere als positiv waren: Vor allem aus den USA kamen Signale, die nichts Gutes erwarten lassen.

Schwächelnde US-Wirtschaft, fallender US-Dollar

Die Wirtschaftsdaten aus den USA konnten die Industrie-Metall ebenso wenig beeindrucken wie der in der Folge fallende US-Dollar: Blei und vor allem Kupfer konnten eine schöne Aufwärtsbewegung realisieren und ordentlich Boden gut machen, der LME-Metall-Index markierte sogar ein neues Zwischenhoch und glich so alle seit Jahresbeginn verzeichneten Verluste wieder aus. Angesichts der Abkühlung in der US-amerikanischen Wirtschaft, der ISM-Index liegt nun seit vier Monaten in Folge deutlich unter 50, müssen die wesentlichen Impulse für die Industrie-Metalle aus anderer Richtung kommen.

Zum einen spielt natürlich die Angebotsseite eine wichtige Rolle: Die Verknappung, die wegen der Schließung unrentabler Minen, zu erwarten ist, dürfte einer der Preistreiber werden. Auf der anderen Seite lassen die chinesischen Dezember-Daten aufhorchen: Die Importe von Zink und Kupfer sind geradezu explodiert. Allein für Kupfer wurde ein Einfuhr-Zuwachs von 34 Prozent auf rund 423.000 Tonnen gemeldet, Zink legte sogar um 441 Prozent zu. Die Ursachen dürften in den niedrigen Preisen zu finden sein, die die Käufer zum Anlegen von strategischen Reserven animierten. Künftige Kursschwankungen lassen sich so besser ausgleichen.

Chinesische Wirtschaft mit ehrgeizigen Zielen

Die Ankündigung der chinesischen Regierung, im Jahr 2016 ein Wirtschaftswachstum von 6,5 bis 7 Prozent erzielen zu wollen, lässt auf der anderen Seite massive währungspolitische Unterstützungen erwarten – diese Größenordnung war nämlich von den einschlägigen Experten nicht erwartet worden. Damit sollte aber auch eine stabile Nachfrage nach den Industrie-Metallen und allen voran Kupfer gegeben sein. Vor dem Hintergrund der heftigen Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten zu Beginn des neuen Jahres kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Regierung in China alles dafür tun wird, die eigene Wirtschaft zu stabilisieren. Als größer Kupfer-Konsument hat sich China somit wieder als Gradmesser für den Kupferpreis erwiesen, denn im Gegensatz zum Öl, das derzeit mit enormer Volatilität auf sich aufmerksam macht, ging Kupfer unberührt seinen Weg – und der führt aktuell nach oben.