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EZB sorgt für Beben auf dem Rohstoffmarkt

23 Januar 2015

Was wir bei unserem letzten Bericht schon vermuteten, setzt sich nun nahtlos fort. Der starke amerikanische Dollar setzt den Rohstoffmarkt gewaltig unter Druck. Mit dem Preisverfall der letzten beiden Tage haben aber selbst die kühnsten Analysten nicht gerechnet. Aktuell notiert das Industriemetall bei 5540 US Dollar die Tonne und somit knapp 600 US Dollar leichter als vor zwei Wochen.

Analysten setzen Prognosen deutlich zurück

Viele Analysten bewerten die Entwicklung des roten Metalls völlig neu. Die amerikanische Bank Goldman Sachs senkt ihren Referenzkurs für Kupfer von 6000 US Dollar pro Tonne auf 5600 US Dollar pro Tonne für das Jahr 2015. Auch andere renommierte Händler sehen den Rohstoffmarkt in diesem Jahr nicht mehr wachsen. Als Schuldiger wird vor allem der starke US Dollar genannt, welcher die Rohstoffpreise in nördliche Richtung treibt. Zudem wächst der chinesische Immobilienmarkt weit schwächer als prognostiziert.

Ein weiterer Grund kommt aus der Europäischen Union, denn die europäische Zentralbank hat den Ankauf von Staatsanleihen, in einer monatlichen Höhe von 60 Millionen Euro beschlossen. Dadurch erreichen der DAX und viele europäische Wertpapiere neue Rekordkurse. Viele Anleger ziehen ihr Geld aus dem Rohstoffhandel ab und investieren verstärkt in andere Aktien. Besonders Redereien und Transportunternehmen stehen hoch im Kurs. Sollte das Konjunkturprogramm der EZB erfolgreich sein, so kann sich der Kupferpreis schnell wieder erholen. Denn Kupfer ist der wichtigste Indikator der Wirtschaft. Zieht die Wirtschaft an, steigt auch der Kupferpreis.

Einige Händler vertauen besonders auf die deutsche Schwerindustrie. Durch den niedrigen Euro werden Exporte außerhalb der EU günstiger. Gerade aus Asien könnte jetzt ein Schub kommen und der europäischen Wirtschaft Flügel verleihen.

Es befinden sich zurzeit viele interessante Zertifikate auf dem Markt. Hier ist für beide Richtungen (long/short) etwas dabei. In den nächsten Wochen ist jedoch mit einem weiteren Preisverfall zu rechnen. Sollte die Konjunktur in Europa anziehen, so ist die frühestens zur Jahresmitte der Fall. Ein weiter fallender Euro kann so, besonders der deutschen Wirtschaft in die Karten spielen.

Physisches Kupfer

Der Preis des Industriemetalls sinkt leider nur auf dem Börsenparkett. Durch den starken US Dollar ist selbst der große Preisverfall kaum zu spüren. Trotzdem kann es gerade jetzt sinnvoll sein, die Lager zu füllen. Denn es gibt viele Stimmen, die den Preisverfall als übertrieben ansehen. Der Euro wird wohl auch in den nächsten Wochen weiter sinken, sodass der jetzige Ankauf mittelfristig sicher sinnvoll ist.