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Industriemetalle deutlich leichter – Kupfer kämpft um wichtige Marke

6 November 2015

Die Marke von 5.000 US-Dollar für eine Tonne Kupfer wird aktuell attackiert, zu schwach fielen die Wirtschaftsdaten aus und zu stark hat der US-Dollar auf der anderen Seite aufgewertet. Dafür reichte eine Äußerung von Janet Yellen aus, die nun wieder eine Zinsanhebung im Dezember ins Spiel bringt – und den Rohstoffen in der Folge einen kräftigen Dämpfer verpasste.

Kupfer – langfristiger Abwärtstrend

Seit 2011 hat sich der Kupferpreis halbiert: Von den 10.145 US-Dollar für die Tonne, vor knapp fünf Jahren erzielt wurden, können die Kupferproduzenten heute nur träumen. Aktuell stellt sich sogar die Frage, ob Kupfer die Mark von 5.000 US-Dollar für eine Tonne überhaupt halten kann, zu stark hat sich der Greenback zwischenzeitlich aufgeplustert. Als Treiber fungierte wieder einmal die FED, die nun mit einer möglichen Zinsanhebung im Dezember hausieren geht. Die Folgen waren abzusehen, die Rohstoffe und natürlich auch die Industriemetalle gerieten deutlich unter Druck.

Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Wirtschaftsdaten ein gänzlich anderes Bild ergeben: Sowohl in Deutschland als auch in den USA gingen die Industrieaufträge weiter zurück, China kämpft ebenso um Wachstum und drückt wegen der sinkenden Nachfrage wiederum die Schwellenländer als Rohstoff-Lieferanten in die Krisenzone. Rohöl bietet ohnehin ein trauriges Bild und das nun schon seit vielen Monaten: Zur schwächeren Nachfrage kommt hier noch ein Preiskampf, der insbesondere von den OPEC-Ländern geschürt wird, um die US-amerikanische Fracking-Industrie in Schach zu halten.

Die für Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten dürften für viele Marktteilnehmer wiederum als ein wichtiges Indiz in Bezug auf die wirkliche Stärke der größten Volkswirtschaft gewertet werden. Zuletzt sorgte die US-Wirtschaft mit widersprüchlichen Signalen für Unsicherheit und verstärkte den Trend, sich auf die negativen Nachrichten zu konzentrieren und damit übertrieben zu reagieren.

Prognose für Kupfer – Stabilisierung erwartet

Auch wenn die chinesische Wirtschaft besorgt beobachtet wird, bewegt sie sich doch auf einem hohen Niveau. Darüber hinaus verstärkt China die Ausgaben für Infrastrukturmaßnahmen, vor allem die Stromnetze stehen im Fokus der Bemühungen – und hier wird insbesondere Kupfer benötigt. Die wachsende Nachfrage dürfte sich zumindest stabilisierend auf den Kupferpreis auswirken, selbst ein leichter Anstieg sollte möglich sein. Zunächst sind allerdings die Schwankungen abzuwarten, die mit den Meldungen aus Politik und Wirtschaft zu erwarten sind – übertriebene Reaktionen und Kursverluste inklusive.