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Kupfer – Ausverkaufsstimmung spricht für Rezession

4 Dezember 2015

Die Preisentwicklung der für die Industrie wichtigen Basismetalle lassen nichts Gutes erahnen: Kupfer verlor mehr als 10 Prozent, Nickel fast 9 Prozent und Nickel sogar mehr als 16 Prozent – Ausverkaufsstimmung macht sich breit.

Nach dem Einbruch auf weniger als 4.500 US-Dollar für die Tonne kämpft der Kupferpreis um einen verlässlichen Boden – allerdings auf einem extrem niedrigen Niveau.

Zeichen stehen auf Rezession

Die Rohstoffhändler scheinen nicht viel von der aktuellen wirtschaftlichen Situation zu halten, selbst die immer wahrscheinlicher werdende Zinswende in den USA konnte keine wesentliche Impulse liefern: Bezieht sich die Entscheidung der FED eigentlich auf eine stabile Konjunktur und vor allem einen zufriedenstellenden Arbeitsmarkt, schätzen die Rohstoffexperten die Lage wohl gänzlich anders ein. Kupfer bewegt sich auf einem derart niedrigen Preisniveau, das es seit rund zehn Jahren nicht mehr innehatte. Allerdings dürfte diese Entwicklung nicht nur der schwächeren Nachfrage geschuldet sein: Die Rolle der Leerverkäufe, die Gegenstand verschiedener Finanzprodukte sind, darf nicht vernachlässigt werden.

China reagiert – in zweifacher Hinsicht

Offensichtlich vermutet auch die China Nonferrous Metals Industry Association größere Einflüsse dieser Finanzvehikel auf die Rohstoffpreise: Ohne wirklich physisch in die Metalle zu investieren, können Spekulanten mit ihren Transaktionen, die eher an Wetten erinnern, die Preise zusätzlich drücken und einen Trend verstärken. Die China Nonferrous Metals Industry Association hat nun die Leerverkäufe an der Shanghai Futures Exchange ins Visier genommen und eine Untersuchung angeregt. Die zweistelligen Verluste, die viele Metalle im November hinnehmen mussten, sollen ihre Ursachen zu einem erheblichen Maße in diese Transaktionen haben.

Gleichzeitig sollen neun große chinesische Kupferminen im kommenden Jahr ihre Produktion um rund 200.000 Tonnen bzw. 5 Prozent im Verhältnis zum laufenden Jahr reduzieren. Damit reagiert die Volksrepublik nicht nur auf den Preisverfall, sondern auch auf das auf 6,9 Prozent zurückgegangene Wachstum der eigenen Wirtschaft bei einem hohen Kupfer-Angebot. Mit einem großen Aufkauf von Aluminium könnte die chinesische Regierung ein weiteres Zeichen setzen, um die Metallpreise effektiv zu stützen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen die Preise für Kupfer, Aluminium & Co. wirklich auffangen können. Zunächst sind die großen Notenbanken am Zug – allerdings lassen bislang die gewünschten Wirkungen der enormen Markteingriffe noch immer auf sich warten.