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Sanktionen gegen Russland lassen den Kupferpreis sinken

8 August 2014

In der letzten Woche gab es auf dem Kupfermarkt eine Kurskorrektur. Der Kurs für den Rohstoff Kupfer fiel innerhalb von nur acht Tagen um gut 180 USD von 7161 USD auf 6982 USD. Zum einen haben die Anleger in dieser Woche Gewinne mitgenommen. Denn das Industriemetall ist in seit März um über 12 Prozent gestiegen. Kupfer ist einer der sensibelsten Indikatoren, um den Zustand der Weltwirtschaft abzulesen, denn der Kupferpreis vereint die konjunkturellen und ökonomischen Faktoren. Bereits leichte Schwankungen in den Wirtschaftszahlen der Industrienationen spiegeln sich schnell im Kupferkurs wieder.

Sanktionen gegen Russland wirken sich auf die deutsche Wirtschaft aus

Die Sanktionen der EU und der Vereinigten Staaten zeigen erste Wirkung auf dem Rohstoffmarkt und vor allem im produzierenden Gewerbe in Deutschland. Die deutsche Industrie und auch die mittelständigen Unternehmen haben ihre Gewinnerwartungen für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Auch der russische Präsident Putin droht nicht mehr nur mit höheren Gaspreisen für die Europäische Union. Auch er lässt seine Worten taten folgen. Erst gestern hat er einen Importstopp für Lebensmittel aus der EU und den Vereinigten Staaten erlassen. In der Zwischenzeit schwelt der Konflikt in der Ostukraine weiter. Die Separatisten und das ukrainische Militär kämpfen verbissen um die Gebiete in der Ostukraine. Ein militärisches Eingreifen Russlands wird immer wahrscheinlicher. Dieses wird die globale Wirtschaft stark beeinflussen und für einen deutlichen Abwärtstrend bei den Industriemetallen sorgen.

Auch der Kupferpreis hätte unter diesem Krieg zu leiden. Selbst die guten Wirtschaftszahlen aus China und den USA könnten diesen Trend nicht stoppen. Jedoch rechnen die Analysten der International Copper Study Group mit einem gemäßigten Einbruch, denn besonders der Hunger von China und Indien nach Industriemetallen ist weiter ungebrochen. Knapp 60% des weltweit geförderten Kupfers werden in diesen Staaten verbraucht.

Die anhaltend hohe Nachfrage und das gleichzeitig knapper werdende Angebot sprechen zu dem für einen weiteren Preisaufschwung. Neben Chile, dem weltweit größten Kupferexporteur, versucht nun auch Ecuador seine Minen stärker zu bewirtschaften. Während der Abbau in der chilenischen Wüste langsam an seine Grenzen stößt, werden in Ecuador große Vorkommen des Erzes vermutet. Diese liegen in den Anden und sind mit Regenwald bewachsen. Das macht den Abbau schwierig und teuer, zudem sind geeignete Lagerflächen für die giftigen Chemikalien, welche zum Abbau benötigt werden nicht vorhanden. Allein die Bemühungen zeigen jedoch, dass mit einem höheren Absatz von Kupfer gerechnet wird.

Anleger müssen im Moment die geopolitische Lage im Auge behalten. Bei langfristigen Zertifikaten kann von einem steigenden Preis ausgegangen werden. Tagestrader müssen jedoch ständig über die neusten Trends der Wirtschaft informiert sein. Eindeutige Signale, wohin der Weg des Kupferpreises in naher Zukunft führt, können vergangene Entwicklungen und Analystenmeinungen nicht untermauern.

Physisches Kupfer

In der letzten Woche haben sich die Preise für Kupferschrott kaum geändert. Verkäufer sollten in der jetzigen Situation, weiter ihren Kupferschrott lagern. Nur wer in nächster Zeit dringend sein Geld benötigt, kann über einen Verkauf nachdenken. Den Verbrauchern des Rohstoffes raten wir, nur die nötigsten Bestände aufzufüllen und die Markenwicklung täglich im Auge zu behalten. Hier gilt ein Preis von unter 4500 Euro pro Tonnen gilt als klares Kaufsignal.