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China und die Ukraine setzen den Kupferpreis unter massiven Druck

9 März 2014

Die Industriemetalle wurden zum Wochenausgang der 10. Kalenderwoche in einen Abwärtssog getrieben. Insbesondere der Kupferpreis bekam die Meldungen aus China zu spüren, welcher zum Wochenschluss um mehr als drei Prozent nachgab.

Kupfer auf tiefstem Stand seit sechs Monaten

Mit dem tiefsten Stand seit sechs Monaten verabschiedete sich der Kupferpreis vergangenen Freitag ins Wochenende. Die aufgeheizte Stimmung auf der Krim lässt den Marktteilnehmern momentan den Atem stocken und sorgt bei Investoren für Zurückhaltung. Zwar hält die breite Mehrheit eine militärische Lösung für ausgeschlossen, allerdings werden Engagements in Rohstoffwerten generell zurückgehalten. Die Alarmbereitschaft beruht auf der Tatsache, dass mehr als 30.000 bewaffnete russische Truppen die Halbinsel besetzen.

Chinas Unternehmen schwächeln

Shanghai Chaori Solar Energy gelang letzte Woche eine unrühmliche Premiere. Es ist das erste größere chinesische Unternehmen, welches den Zahlungsverpflichtungen der Gläubiger nicht nachkommen konnte. Bereits am Mittwoch teilte Chaori mit, dass es zu Zahlungsausfällen auf zu leistende Kuponzahlungen in einer Höhe von 89,9 Millionen Yuan (umgerechnet etwa 10,6 Millionen Euro) kommen wird. Das Unternehmen könne nur knapp fünf Prozent – also etwa vier Millionen Yuan – der Anleihekupons ablösen.

Der Gesamtmarkt-Volumen chinesischer Unternehmensanleihen wird von Volkswirten der Deutschen Bank auf etwa 7,5 Billionen Yuan (890 Milliarden Euro) beziffert. Das Volumen von Chaori Solar Energy ist im Vergleich mit etwa einer Milliarde Yuan (118 Millionen Euro) eher gering. Wie der enorme Rutsch des Kupferpreises nach der Bekanntgabe zeigt, hat der Fall größere Auswirkungen, als zunächst vermutet.

Chinas konjunkturelle Prognosen lassen Rohstoffnachfrage sinken

China nimmt mit einer Nachfrage von rund 40 Prozent die weltweite Spitzenposition der Kupferimporteure ein. Nach Aussagen des chinesischen Finanzministers, sei ein Wirtschaftswachstum von gut 7 Prozent, welches dem Vorjahreswert entsprechen würde, für die chinesische Wirtschaft ausreichend. Desweiteren soll die chinesische Regierung Reformen einleiten, welche die Binnenwirtschaft ankurbeln soll. Diese Maßnahmen könnten konjunkturelle Dellen nach sich ziehen und die Rohstoffnachfrage weiter unter Druck setzen.

Langfristig wird China allerdings der größte Abnehmer von Kupfer bleiben und stellt damit auch die Antriebsfeder des globalen Wirtschaftswachstum dar. Größere Herausforderungen wie der Ausbau und die Sanierung von Energieinfrastruktur, sowie die effiziente Nutzung von alternativen Energien sind Themen, die auf der chinesischen Agenda verbleiben werden. Darüber hinaus wird der Ausbau von Wohnraum und die immer größer werdende Bedeutung der Urbanisierung in China die Rohstoffnachfrage chinesischer Unternehmen befeuern. Langfristig wird die Rohstoffbasis in China auf hohem Niveau verharren. Kurzfristig sind die Kupferbestände an der Börse London um 3.175 auf 269.000 Tonnen gesunken. Dadurch ist auch der Preis auf 6.830 Dollar geschwunden und dotiert somit um 3,1 Prozent leichter.

Chancen für Einzelaktien des Rohstoffsektors

Für Investoren bietet sich in einem solchen Umfeld die Möglichkeit, einzelne aussichtsreiche Aktien ins eigene Portfolio aufzunehmen. Das kanadische Unternehmen Tsodilo Resources fördert gemeinsam mit einem anderen kanadischen Unternehmen Kupfer im minenfreundlichen Botswana. Schätzungen zufolge belaufen sich die Eisenerz-Vorkommen auf bis zu 7 Milliarden Tonnen, was auch der Grund dafür sein dürfte, dass Tsodilo bereits vier Millionen Dollar in das Projekt investierte.