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Kupferpreis unter Druck – schwache Nachfrage aus Schwellenländern

9 Oktober 2015

Derzeit ist Kupfer von der erwarteten Jahresendrallye noch weit entfernt, allerdings können sich die Vorzeichen schnell ändern – wie zuletzt bei der Glencore-Meldung eindrücklich belegt wurde. Aktuell kämpft der Kupferpreis mit der schwächelnden Nachfrage aus den Schwellenländern, wobei hinter China noch ein großes Fragezeichen steht.

Kupfer wieder billiger – abwartender Blick nach China

Die chinesische Feiertagswoche ist vorbei, nun werden die nächsten richtungsweisenden Signale erwartet. Dass die globale konjunkturelle Lage angespannt ist, zeigten auch die deutschen Exporte: Für den August musste ein Einbruch um 5,2 Prozent konstatiert werden – Kupfer sackte zwischenzeitlich bis auf 5.112 US-Dollar für die Tonne durch, konnte aber die 5.145 US-Dollar je Tonne zurück erobern. Der Anstieg aus den letzten Tagen fiel den Gewinnmitnahmen zum Opfer, die Marktteilnehmer konnten von der Reduzierung des Angebotes profitieren. Allerdings machte die Wiedereröffnung der chinesischen Börse die leisen Hoffnungen auf bessere Daten zunächst zunichte. Es bleibt nun abzuwarten, ob weitere Maßnahmen zur Stimulierung der chinesischen Wirtschaft ergriffen werden.

Nachfrage soll anziehen – kommt doch noch die Jahresendrallye?

Die Londoner Metal Exchange meldet ein neues Sechs-Monats-Tief: Der Bestand an Kupfer wurde auf 305.475 Tonnen beziffert, die Angebotsseite spiegelt nun die zu erwartende Verknappung wider. Diese Tatsache wiegt umso schwerer, als dass die Nachfrage in diesem Jahr bisher durchaus als schwach einzuschätzen ist. Die Meinungen zur Prognose gehen weit auseinander: Sehen die einen das Potenzial für eine Jahresendrallye, weil sich das Angebot an Kupfer drastisch verknappen wird, gehen andere von einem Überangebot aus: Goldman Sachs sieht einen Kupferüberschuss – zumindest bis 2019 – und in der Folge einen deutlich fallenden Preis. Rund 13 Prozent soll der Preisrückgang bis Ende 2016 betragen. Morgan Stanley wiederum konstatiert, dass die Tiefs bereits hinter der Branche liegen könnten. Vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung sollte demnach auch die Nachfrage wieder steigen – mit all den positiven Auswirkungen auf die Rohstoffpreise.

Ein Blick auf die Minen-Aktien zeigt allerdings, dass insbesondere in den letzten Tagen Wertzuwächse verzeichnet werden konnten – auf einem relativ niedrigen Niveau, weitet man den Analysezeitraum etwas aus. Vor allem Glencore konnte sich von dem drastischen Kurssturz etwas erholen, was weniger den Metallen, denn der Agrar-Sparte, die jetzt zur Disposition steht, geschuldet ist. Insgesamt kann aber davon ausgegangen werden, dass die Lage in China sich beruhigen wird, so die Experten von Morgan Stanley.

Fazit: Es bleibt turbulent auf den Rohstoff-Märkten, auch für Kupfer lässt sich aktuell kein eindeutiger Trend feststellen. Für Anleger heißt das, vor allem China genau im Auge zu behalten.